Dienstag, 9. Februar 2010



Hoher Besuch aus Holland stand letzte Woche in meinem Litauen an. Jep, INA WAR BEI MIR und wir haben eine verdammt geile Woche im Regenland alias Litauen verbracht.
Erst musste ich nach Kaunas, um sie vom Airport abzuholen. Dazu wäre es fast nicht gekommen, weil die Deppen hier in Elektro-City einfach mal die Bushaltestellen getauscht haben und ich an der falschen stand. Super. Irgendwie habe ich's dann doch noch geschafft und konnte dann endlich Ina in Litauen begrüßen. Mit dem Black Taxi, das Ina 'ne Runde lang faszinierte ging's nach Elektro-City, wo wir 'nen entspannten Abend zusammen mit den Leuten von hier verbracht haben. Am nächsten Morgen auf an die See - Klaipeda. Mal wieder Busprobleme: Mit unseren Trekkingrucksäcken müssen wir morgens um acht geschlagene zwei Mal durch die Gegend sprinten und uns dann noch vom litauischen Busfahrer auslachen lassen, der es wahnsinnig witzig findet, wie unglaublich fertig wir aussehen. Naja, durch den Nebel an die See und gleich 'rüber gehoppt auf die Kurische Nehrung. Das ist der Ballermann von Litauen im Sommer mit dem kleinen Unterschied, dass es zwar jeden ordentlichen Litauer hier im Sommer hinzieht, die Landschaft aber wirklich der Wahnsinn ist.

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Von den Dünen sehen wir wenig. Sommerurlaub hier wäre ja auch langweilig. Ina und ich machen die ganze Geschichte als die einzigen Touristen mal eben im tiefsten Winter unsicher. Wir stapfen durch einen Wald an die See und befinden uns am Set von "The Day after tomorrow" gemixt mit dem Soundtrack "Allein, allein". Weit und breit befindet sich kein Mensch hier. Weder im Wald, noch in den Dünen, noch am Strand. Beeindruckend. Wir wollen durch die Dünen zurück und stecken auf einmal bis zur Hüfte im Schnee. Kleine Einstimmung auf den nächsten Küstentag. Wir wollen nach Nida. Der Bus hat spontan keine Lust zu kommen und wir stehen zusammen mit zwei verrückten Australiern, die ihre Sommerferien im Baltikum verbringen, im tiefsten Nichts. Wir lassen uns dann ein Taxi aus 100 Kilometer Entfernung bestellen und auf der Fahrt deutet sich schon ein kleiner Schneeorkan an. Angekommen in Nida hätte uns der dezente Hinweis der Frau in der Touri-Info vielleicht eine kleine Warnung sein sollen. Sie sagt, dass wir es ja gerne versuchen könnten, auf die berühmte Düne zu klettern und lächelt. Hm. Schade, das ignorieren Ina und ich leider. Wir spielen Schneeschieber im litauischen Unterholz, befinden uns im Stehsturm und wandern zwei Stunden lang durch den Schnee. Wohlgemerkt bis zu den Knien im Schnee. Uns ist nicht kalt, wir hinterlassen hinterher im Café keine Schneeberge und wir haben auch keine nassen Füße, Waden und Beine, als wir wieder auftauen. Nein. Ina, die alte Physiotherapeutin glaubt zuerst, dass ihre Füße abgefroren sind, als wir irgendwann abends wieder in unserer Ferienwohnung ankommen.
Aber was kann uns zwei Abenteurer schon aufhalten? Wir steigen am nächsten Tag in den Zug in Richtung Siauliai. In der Nähe dieser Stadt befindet sich der Hill of Crosses bzw. Kryzniu kalnas. Die Litauer haben hier, vor allem während der Zeit der Sowjets als Zeichen ihrers Widerstands immer wieder tausende von Kreuzen aufgestellt. Und dieser Hügel befindet sich im Nichts. Wirklich. Wir steigen also irgendwo im Nirgendwo aus, wandern noch ein bisschen und stehen dann in einem beeindruckenden Wirrwarr aus Kreuzen. Das Ganze wirkt mit dem vielen Schnee und in der absoluten Einsamkeit noch ein wenig kurioser...


Abends geht's dann weiter nach Vilnius, wo wir zum Dreierteam Ina-Katja-Julia expandieren. Wir zwei Neu-Litauer Katja und Julia können ein bisschen Stadtführer für Ina spielen und können ihr die Vorzüge von litauischen Cafés und Bars zeigen. Die Woche geht dann am Sonntagmorgen viel zu früh vorüber, als ich Ina wieder in den Flieger setzen muss, noch kurz dadurch behindert, dass wir mal eben Inas gesamtes Gepäck als Handgepäck durchgehen lassen müssen...

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