Mittwoch, 16. Dezember 2009




Hui, der Winter ist da. Er kam ganz ploetzlich und Elektro-City ist Winterwonderland right now. Das Bloede an der ganzen Geschichte ist, dass es diese Woche noch bis zu Minus 15 Grad werden soll. Ich weiss noch nicht, wie und ob ich das ueberlebe...
In der letzten Woche war mal wieder viel Elektro-City-Quatsch angesagt am Abend. Problem: Angebot eher rar, also muss man sich was einfallen lassen, ne. Also bin ich der Einladung von Monis und Kipras Mutter Jurga gefolgt und hab' mich in die Kibinai-Kunst einweihen lassen. Ja, schon wieder kochen, ich weiss, aber ich steh' drauf. Man verwechsle Kibinai uebrigens nicht mit Cepelinai...Ist zwar beides typisch litauisch, aber ganz anders...
Ich knete da also den Teig rum und fuelle zusammen mit Moni, Jurga und Vile (das ist noch 'ne Freundin von Moni) den Teig mit Unmengen von Zwiebeln und Fleisch und folge immer dem Rat von Jurga: „Julia, without miltai it will be shudas.“ Was so viel heisst, wie: Julia, mehr Mehl, sonst kannst du die Kibinai vergessen... Also, das Ergebnis war mehr als akzeptabel und wir haben uns den ganzen Abend lang mit den Kibinai vollgestopft.
Am Wochenende ging es am Freitag in den wunderbaren Woo-Club in Vilnius. Live-Musik und Tomas und Kipras waren neben Katja und mir am Start, was einfach nur super war. Am Samstag auf mit dem Black Taxi nach Panevezys. Das ist eine groessere Stadt, etwa zwei Stunden von Vilnius entfernt. Da war ein Geburtstag von einem Freiwilligen. Seiner Einladung sind nahezu alle (ohne Witz) Freiwilligen in ganz Litauen gefolgt und so haette das Motto der Party auch sein koennen: Warum Platz fuer Partygaeste beschaffen, wenn auch ungefaehr ein halber Quadratmeter pro Person reicht? Am Sonntagmorgen wollten Katja und ich eigentlich noch ein bisschen Sightseeing in der Stadt machen. Nix da, denn zwei Reisefuehrer hatten die Stadt erst gar nicht aufgefuehrt, ein anderer sagte uns, dass es quasi das Besondere an der Statdt ist, dass sie keine Sehenswuerdigkeiten hat. Okay. Dann also lieber frueher zurueck nach Vilnius, noch kurz den Moechtegern-Weihnachtsmarkt mitgenommen und das Wochenende beschlossen...

Dienstag, 8. Dezember 2009


Ich haenge hier so in den Seilen. Zwischen den Seilen? Ich kann echt kein Deutsch mehr... Also das Wetter kann sich so gar nicht entscheiden, ob es jetzt hier Winter wird oder doch nicht oder einfach nur Scheisswetter bleibt. Und die Leute hier verfallen in so eine ganz komische Winterstarre. Die meisten von ihnen gucken jetzt noch mehr so, als wenn ihnen 1000 Laeuse ueber ihre Lebern gelaufen waeren.

Hm. Und ich habe am Wochenende auch noch den Fehler begangen, zwei Abende mal in Elektro-City zu bleiben. Waere vor Ueberlangweilung fast gestorben...

Da es nichts Neues gibt, liste ich einfach mal ein paar Kuriositaeten dieses Landes auf, die mir so in den knapp drei Monaten, die ich jetzt hier bin, aufgefallen sind. Manche amuesant. Manche kaum zu verstehen, wenn man es nicht selbst gesehen hat :-)

  1. Laubharken. Laubharken sollte hier eigentlich zum offiziellen Volkssport ernannt werden. Man hakt hier nicht einfach nur Laub. Nein. Zwei Blaettchen sind vom Baum gefallen, da ruecken Omi, Opi, Mami, Papi und sonst noch Menschen mit ihrem Laubspezialgeraet an und fangen an. Nicht ohne

    Arbeitskleidung. Nein, erst mal wird die Warnweste angezogen. Und nicht zu vergessen: Damit auch ja jeder weiss, dass es sich um eine Laubentfernaktion handelt, wird natuerlich noch form- und artgerecht ein Baustellenschild als Warnung aufgestellt...

  1. Das Handy. Das Handy ist das Ein und Alle

    s des Litauers. Er mag keinen Lita in der Tasche mehr haben; ein Handy hat er. Nein, zwei meistens. Mit dazugehoerigen fuenf Karten. Die alle fuenf Minuten gewechselt werden, damit man auch ja keinen Lita-Cent verschenkt beim SMSen oder Telephonieren. Die dazugehoerigen Klingeltoene des Handys ersc

    heinen einem Westeuropaeer wie mir nervig bis toedlich nervig.

  2. Black Taxi. Das Black Taxi ist Bestandteil der Mafia hier in Lithuania. Ich nenne es die Black Taxi-Mafia. Man steht also an der Bushaltestelle, die natuerlich am Highway ist, und wartet auf den offiziellen Bus. Fuenf Minuten vor dem offiziellen Bus kommt allerdings das sogenannte Black Taxi. Das ist einfach meistens ein Bulli, der dann an der Haltestelle anhaelt und dich fragt, ob du mitwillst. Ersc

    heint sehr illegal und nicht vertrauenswuerdig. Ist aber einfach der Job von vielen Menschen hier: Den ganzen Tag von A nach B nach A zu fahren und Black Taxi zu spielen. Meistens sitzt man mit bis zu neun fremden Leuten in einem Auto und wird vom meistens sogar noch freundlichen Fahrer von A nach B transportiert. Und das noch guenstiger als mit dem Bus. Lustig ist es vor allem, wenn man in Vilnius am Autobusbahnhof ist. Da steht dann immer an einer Stelle einer von diesen Black Taxi-Fahrern und macht einen auf Marktschreier. Und ruft dann die Namen von

    den litauischen Staedten, wo er dich hinfahren will, ueber den ganzen Platz. Wenn du mitwillst, gehst du hin und sitzt im Boot. Bzw. Black Taxi. ...

  3. Tee. Tee ist neben dem Handy das Ein und Alles der Litauer. Arbata. Juodos Arbata. Vaisiu Arbata. Alles Arbata. In jedem – ich weiss, ich neige zu Uebertreibungen, aber das stimmt wirklich – in jedem Raum steht irgen

    dwo ein Wasserkocher zum Teeschluerfen. Und ich bin ganz ehrlich: Mein Teekonsum hat sich in den letzten drei Monaten exponentiell vergroessert und ich habe jetzt selber ein kleines Teesortiment in meiner Kueche.

So, das war's erst mal. Wie ich finde, einige sehr lustige Kuriositaeten, von denen mir einige schon gar nicht mehr auffallen... Und zum Schluss noch ein kleines Bild, das einfach so einiges wiederspiegelt. ... Lauf' ich also letztens mit der Katja durch Elektro-City. Grast da auf einmal 'ne Kuh. Einfach so. Hinter ihr Plattenbauten. Und die grast da rum. Ich konnte nicht mehr...


Achja, und nicht vergessen-Deutschland hat mich ganz bald wieder, wenn auch nur fuer 10 Tage...

Mittwoch, 2. Dezember 2009




So, da bin ich also wieder da von noch hoeher aus dem Norden, alias von meinem Estland-Urlaub. Erste Feststellung. In meinem naechsten Leben nehme ich die estische Staatsbuergerschaft an und werde Kaesitoeoe-Verkaeuferin (das wirkt gerade nicht wegen der englischen Tastatur, aber Kaesitoeoe ist einfach nur mein estisches Lieblingswort und heisst Souvenir).
Nach einer naechtlichen Busfahrt ueber Lettland und zwei Mal mitten in der Nacht aufgeweckt werden von Grenzsoldaten, die auch ja sicherstellen wollen, dass wir keine illegalen Einwanderer sind, kommen Katja und ich mittwochs morgens in Tallinn an (Katja konnte sich kurzfristig noch bis zum Freitag freinehmen und ist mit am Start). Da treffen wir uns dann mit Laura aus Rostock, die zusammen mit Louisa aus Berlin, Felix aus Dortmund und Anna aus Lund/Schweden in einer Freiwilligen-WG wohnt. Hier wohnen wir. Und ziehen am Mittwoch frueh los in die Stadt zum Sightseeing. Schoen, wirklich schoen das ganze Tallinn. Vieles ist mittelalterlich und noch aus dem Was-weiss-ich-wie vielten Jahrhundert erhalten. Feststellung zwei: Je noerdlicher man im Baltikum kommt, desto weniger sieht man, dass die Sowjets ihr Unwesen hier getrieben haben...
Am Donnerstag donnern wir mit dem Schnellboot rueber nach Helsinki. Das sind nur 1,5 Stunden und wir befinden uns zum ersten Mal nach mehr als zwei Monaten EVS auf Nicht-Ehemaligem-Sowjet-Terrain. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, auf alle Faelle gefaellt mir die Stadt sofort. Alles ist irgendwie vertrauter (koennte auch daran liegen, dass ich mal ausnahmsweise nicht die einzige Hellblonde innerhalb von einem Quadratkilometer bin unter all diesen Finnen). Die Stadt kann einiges. Seen, Stadt am Meer, grosszuegige Architektur. Naja, bis auf den kleinen Nachteil, dass es um vier Uhr stockdunkel ist. Als Katja und ich Muesli muemmeln vor der Kathedrale sitzen, hat die Sonne um vier einfach keinen Bock mehr zu scheinen und laesst uns im Dunkeln sitzen. Pff. Naja, zurueck nach Tallinn.
Am Freitag fuehlen wir uns wie echte Muensterlaender, leihen uns Raeder und cruisen zum Stadtstrand von Tallinn. Also, mir faellt auf, ich habe echt Fahrradentzug. Abends setze ich Katja in den Bus und gehe dann noch zu einer deutsch-estischen Schulparty von Felix. Er arbeitet im deutschen Gymnasium in Tallinn und hat dort was organisiert. Mitsamt der anderen Freiwilligen aus der WG fuehle ich mich wieder wie 12 auf 'ner Schulparty mit Cola und Fanta. Ganz lustig und hinterher treffen wir uns noch mit anderen Freiwilligen.
Um den Estland-Urlaub perfekt zu machen, duesen Louisa, Laura und ich noch in Estlands Universitaetstadt Tartu. Kleines Staedtchen, in dem man sich ueberall vorkommt, wie in Muensters Altstadt. Wir setzen uns - ist einfach ueblich in Estland - in Cafes, wollen fast vor lauter Gemuetlichkeit dort bleiben, kriegen dann aber doch noch den Bus nach Tallinn zurueck, wo ich am Sonntag mit den beiden noch den Weihnachtsmarkt (WEIHNACHTSMARKT, wie zuhause :-)) unsicher mache, Gloegi trinke und mich mal wieder frage, als ich nochmal durch die Stadt bummle, wie viele Oes, Aes und Ues man eigentlich in Woerter packen kann.
Naja, ich will gar nicht mehr gehen, weil mir Estland und vor allem Tallinn so gut gefaellt. Die Zwei wollen mich auch nicht mehr gehen lassen. Ich muss dann aber doch und stelle drittens auf der Rueckfahrt fest, dass komfortables Reisen bei knapp 1,80 Metern Koerpergroesse in einem Reisebus einfach nicht moeglich ist...naja, meine tollen Erinnerungen an Esti-Land kann auch diese Busfahrt nicht zerstoeren. Am liebsten will ich nochmal hin...
Vorher muss ich aber wohl noch ein paar Runden arbeiten in Elektro-City. Meine Projekte laufen jetzt so langsam an. Am Montag habe ich das Foto-Projekt gestartet, wo schon mal ein paar gute Bilder in Elektro-City mit einem Kind bei rumgekommen sind. Heute zum ersten Mal Buchprojekt. Viel Compi-Arbeit und lesen und Co., mir macht's aber Spass und so laesst sich die Zeit bis Weihnachten erstmal ueberleben...

Dienstag, 24. November 2009

Dienstagszeit ist Blogschreibzeit und deshalb kommt hier ein kleines Update from Europe Northeast. Ja, also an alle erstmal: Vielen Dank fuer alle Geburtstagsmails,-nachrichten,-SMS und Anrufe. Hat mich sehr gefreut, dass ihr mich doch alle nicht vergessen habt. Und meine Eltern erst recht nicht. Die haben mich nämlich letzte Woche zu meinem Geburtstag besucht und ich habe ihnen im Gegenzug mal eben kurz Litauen, bzw. das, was ich bisher von Litauen kenne, im Schnelldurchlauf gezeigt. Zu meinem Geburtstag. Den habe ich irgendwie gar nicht mitbekommen. Morgens erstmal schön Brunchen mit Muttern und Vattern, dann zur Arbeit. Erst denke ich, dass sie meinen Geburtstag vergessen haben, dann stehen auf einmal doch alle Kids mit einem selbstgebastelten Plakat vor mir und singen mir ein "Su gimtadieniu'', also die litauische Variante von ''Happy birthday''. Ich belohne sie mit ein paar deutschen Kindergeburtstagsspielen. Topfschlagen finden solche Kinder ja sowas von geil. Und erst Schokoladenessen. Da gehen die Kids völlig steil. Ich bekomme dann eher frei, weil das Zentrum aus Schweinegrippe-Gründen sowieso am Freitag früher schließt. Zur ''Kielauniu grippa'', also zur Schweinegrippe später noch mehr, das ist hier nämlich alles ein bisschen krass. Zurück zu meinem Geburtstag. Abends erstmal schön litauisch essen in Vilnius mit meinen Eltern und dann gehts auf in Katjas Wohnung. Da warten schon Kibras und Tomas (Monika aus Elektro-City nicht, die ist schweinegrippengeschädigt). Die zwei Jungs waren so gnädig und haben mir ein Geburtstagsbrot, jaja, keinen Kuchen gekauft und ich darf 20 Kerzen auspusten. Katja beschenkt mich auch ordentlich und dann sind da noch die vier anderen FÖJlerinnen, die fürs Wochenende aus Litauen/Nord bzw. Estland/Süd zu Besuch sind. Zu acht gehen wir erst mal in die Play-Bar und dann noch später in den Bix-Club, wo ich noch auf andere Freiwillige treffe. Ganz schön, aber auch ganz schön anders, den eigenen Geburtstag nicht im vertrauten Kreis, sondern mit quasi einem Haufen von fremden bzw. semi-fremden Menschen zu verbringen. Samstag und Sonntag zeige ich meinen Eltern noch Trakai und abends fahren wir ins Hotel nach Kaunas, weil die Zwei am Sonntagmorgen schön früh fliegen. Ich kann euch sagen, dass es ziemlich lässig ist, nach zwei Monaten Freiwilligen-Wohnung-Leben in einem Luxus-Bett aufzuwachen und dann einen auf "Ich putze mir die Zähne auf dem Hotelbalkon mit Blick auf Kaunas'' zu machen. Ja, es war dann sowieso unklar, ob ich diese Woche überhaupt arbeiten muss, weil Elektro-City mittlerweile in Schweinegrippehausen umbenannt werden kann. In den Schulen, das ist wohl in ganz Litauen so, sind manchmal 50 Prozent der Kinder krank; alle Schulen, Kindergärten und u.a. auch mein Zentrum arbeiten diese Woche nicht und haben Quarantäne-mässig geschlossen. In Elektro-Ci....ääh, Schweinegrippenhausen laufen die Menschen auch echt mit Mundschutz durch die Gegend und auch wenn ich das manchmal ein bisschen affig finde und so weiter. Dieses Schweinegrippen-Dingen ist hier echt ein Epidemie. In Litauen gibt es den Impfstoff nicht. Deshalb haben die Menschen hier noch mehr Angst. Also mache ich mich am Montagmorgen wegen Schweinegrippen-Frei (früher war ich froh, wenn ich Schneefrei oder Schneechaosfrei hatte :-)), auf nach Vilnius. Hier bin ich seit gestern morgen und fotographiere ein bisschen in der Stadt, hab' mich mit neuem Malzeug eingedeckt und sitze quasi schon auf heißen Kohlen. Denn heute abend gehts ab nach Tallinn. Bis Sonntagabend also Estland, ich werde wohl auch noch 'nen Tag nach Helsinki mit der Fähre fahren und hoffentlich auch noch den großen Nationalpark besuchen können...

Dienstag, 17. November 2009

Zwei Wochen weiter...zwei Wochen mehr crazy Litauen mit einer ordentlichen Portion Arbeitsfrust und dann aber auch neuen Ideen.
Von meinen Aktivitaeten her waren die letzten 14 Tage eher ruhig, wenn auch trotzdem recht toll. Vor zwei Wochen ging es mit dem Zentrum in den Indianerpark. Kleine Zugabe von Petrus: Dicke Schneeflocken rieselten den ganzen Tag vom Himmel und wir standen mit einem Indianer im Nirgendwo von Litauen in seinem Doerfchen. Weil es so schoen schneite, gab's fuer die Kinder noch ne Runde Schlittenhundfahren zur Belohnung, die dieser Indianer irgendwie auch in seinem Doerfchen hatte. Die Illusion bei Kindern zu erwecken, dass Indianer Schlittenhund fahren erschien mir recht lustig und am Ende des Trips ins Nirgendwo durften wir Teacher bzw. ich Freiwillige auch noch ne Runde durch den Wald heizen mit diesen Schlittenhunden. Sehr geil. Als ich dann nach der Arbeit noch schnell in den Supermarkt gehuepft bin, hab ich mich die ganze Zeit gewundert, warum mich alle so doof angucken. Naja, wurde mir dann klar, als ich am Obstregal stand. Mein ganzes Gesicht war naemlich noch schoen mit Indianerfarben bemalt. Da haette ich wahrscheinlich auch so geguckt...
Das Wochenende verbrachten Katja und ich dann zum ersten Mal in Kaunas. Petrus meinte das Ganze nicht so gut mit uns und liess uns im Regen stehen. Was wirklich schade war, weil die Altstadt von Kaunas echt so ein kleiner Rohdiamant ist.
Dass wir Rohdiamanten in Sachen Backen sind, haben Katja, Kira (eine Freiwillige aus Vilnius) dann auch noch bewiesen. Getreu dem Motto:"Verbannt den Kuemmel aus litauischen Brote, weil er einfach nur aetzend ist" haben wir unser eigenes Brot gebacken. Hat sehr lange gedauert, aber nachts um halb eins konnten wir von unserem ersten selbst gebackenen Brot kosten. Endlich ohne Kuemmel...
Dann noch zum ersten Mal Chor, wo ich bisher nicht hinkonnte, weil nicht die richtige Lehrerin da war. Ich sing da also bei der Probe mit und mach schoen einen auf: Litauisch, kein Problem fuer mich. Danach will ich mir das Ganze natuerlich in der Messe anschauen. Hm. Doof nur, dass ich auf einmal im Chor in der Kirche sitze und dann einfach mitsinge. War wohl irgendwas ueber Jesus, aber ich habe mehr so die Toene gesummt, als irgendeinen vernuenftiges litauisches Wort gesungen. Schoen war es trotzdem...
Das vergangene Wochenende kann das als Gruendungswochenende der legendaeren "MERGAITES"-Runde bezeichnet werden. Wir Maedels, die wir in Vilnius alle EVS machen plus Elektro-City-Julia haben unseren kleinen eigenen Club gegruendet, die Mergaites, also "Maedels"-Runde naemlich und haben uns jetzt vorgenommen, uns oefters mal alle zusammen zu treffen und etwas Lustiges zu starten. Am Freitagabend endete das mit Gurkenmasken und Grey's Anatomy-gucken bis nachts um halb drei...Dann konnten Katja und ich auch zum ersten Mal mit den Elektro-City-Leuten in das Haus von Monikas und Kibras Grossvater. Das befindet sich ein bisschen ausserhalb von Elektro-City und ist so ein kleines Holzhaus, das die ganze Familie von innen und aussen so richtig geil renoviert hat...Sauna inklusive. Einfach nur sehr perfekt fuer einen entspannten Abend...

Entspannung und gute Laune hatte ich in den letzten zwei Wochen auch dringend noetig, weil bei der Arbeit Vieles ueberhaupt nicht geklappt hat. Meine Sport-AG hat nicht funktioniert und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man leider nicht mit allen Kindern etwas zusammen machen kann. Weil wegen diese Kinder sind in der grossen Gruppe einfach nur ein grosser Haufen von lauten, schwer kontrollierbaren kleinen Menschen, die einem den letzten Nerv rauben. Das hat mich ziemlich deprimiert und wir haben in einer Runde mit allen Sozialarbeiterinnen darueber geredet. Sie haben mir geraten, ab jetzt wirklich nur noch ein ganz paar Kinder auf einmal zu nehmen und mit ihnen etwas zu starten. Das habe ich dann auch die ganze letzte Woche gemacht und es hat wirklich besser geklappt. Wohl habe ich mich mit der ganzen Geschichte aber immer noch nicht gefuehlt, weil ich desoefteren einfach denke: Boah, das schockt hier alles nicht so. Nach einem Durchhaenger am Wochenende ist dann aber wieder meine "Okay, wenn das hier nicht toll ist, dann musst du halt was aendern"-Attituede in mir erstarkt und ich habe jetzt einen neuen Masterplan, den ich auch mit Agne, meiner Mentorin besprochen habe und den sie sehr gut fand. Erstens mache ich mit den Kindern eine Art Fotoprojekt, das sie Kids in ihrer Stadt zeigen soll. Das Ganze wird dann noch mit kleinen Texten von den Kindern ergaenzt, die sie dazu schreiben, was ihnen hier so gefaellt und was auch nicht. Dieses Projekt werde ich bis Ende meines Dienstes machen und es soll dann fuer immer daran erinnern, dass ich hier als Freiwillige war...
Dann gibt es ab jetzt ein Mal pro Woche den "Dienas su savanore", den Freiwilligen-Tag. Damit soll ein Kind, das sich in der Woche besonders gut benommen hat, belohnt werden. Es darf sich dann an einem Tag der Woche etwas Besonderes ausdenken, was es machen moechte und ich begleite das Kind dann dabei. Das kann sein, dass wir Zwei dann zusammen Schlittschuhlaufen gehen, kochen oder irgendwas anderes machen, am besten immer ausserhalb des Zentrums...
Und dann werde ich ab jetzt einen Tag pro Woche gar nicht mit den Kindern arbeiten, sondern an meinem eigenen Buch (haeh, haeh, Julia geht unter die Schriftsteller:-)). Das erstelle ich zum Thema EVS, also Europaeischer Freiwilligendienst hier im Zentrum und dazu kontaktiere ich ehemalige Freiwillige und befrage sie, bzw. schreibe so eine Art von kleinem Ratgeber fuer alle kommenden Freiwilligen hier, der ihnen helfen soll, hier das Bestmoegliche fuer sie herauszuholen. By the way ist das Ganze fuer mich ganz interessant, weil ich meine eigenen Erlebnisse und so weiter auch einfliessen lassen kann und fuer die Arbeiter hier ist es ganz toll mal zu sehen, was Freiwillige hier gut oder auch nicht so gut finden. Weil das eine ziemlich aufwendige Sachen werden wird, kriege ich einen kompletten Tag in der Woche fuer dieses Projekt frei und ich habe sehr, sehr viel Bock auf diese Arbeit... Und ich hoffe, dass mir ein bisschen von dem, was ich jetzt so vorhabe, gelingt...
So, das war jetzt hoffentlich nicht zu viel auf einmal. Morgen kommen dann meine Eltern fuer ein paar Tage (warum nur, warum nur, hat Julia etwa Geburtstag??) zu Besuch. Supi...

Dienstag, 3. November 2009

Am Wochenende haben Katja und ich dann also auf den Lats gehauen (Achtung, Wortspiel :-)) und waren in Riga. Dazu waere es allerdings fast nicht gekommen, weil mein Bus von Elektro-City nach Vilnius erst mal in den Feierabendverkehr geraten ist und der ganze Bus in Vilnius auf mich warten musste...
Naja, angekommen in Riga ging es erstmal zu unserer Couchsurfing-Gelegenheit Ieva. Diese nette Dame liess uns ihrer Wohnung pennen und hat das ganze Wochenende lang gar nicht mehr aufgehoert, uns zu bekochen. Am Freitagabend gab es erstmal indische Suppe und lecker Fleisch und als wir am Samstagmorgen aufgestanden sind, stand das Fruehstueck schon parat. Sehr nett und obendrein konnte man sich mit Ieva auf Englisch auch noch sehr gut unterhalten.
Den Samstag verbringen wir dann in Riga-City. Jeder, der mal eine schoene nordosteuropaeische Stadt sehen moechte, sollte dahin. Auf der einen Seite gibt es das kleine, aber feine Vecriga (Riga Altstadt). Die Altstadt ist ja oefters mal das Kapital einer Stadt und dementsprechend auch schoen aufgehuebscht. Auf der anderen Seite kann man aber auch ueber den Centraltirgus (Zentralmarkt) schlendern und bei Frauen mit kleinen Kroenchen auf dem Kopf (das kommt noch aus Sowjetzeiten) den Wocheneinkauf oder was auch immer besorgen... Die Sonne scheint den ganzen Tag lang und erst als Katja und ich gegen Abend ins deutsch angehauchte Viertel Megaparks fahren, wird es auf einmal kalt. Und zwar so richtig. Und um fuenf Uhr steht dann auch schon der Mond am Himmel. Dafuer kriegen wir Zwei allerdings einen super Panoramablick auf den See im Naherholungsgebiet. Haette man wirklich ein Gemaelde von malen koennen, so schoen war das.
Abends kochen wir dann im Gegenzug fuer Ieva und machen uns spaeter auf in die Stadt. Es bleibt eher ruhig, was das Nachtleben angeht, weil Katja und mir das Depo, eine huebsche, alternative Kneipe am besten gefaellt...
Am Sonntagmorgen verabschieden wir uns von Ieva und machen uns auf nach Jurmala. Das ist der Touri-Ort, der sich nur 30 Minuten entfernt von Riga befindet und an der Ostsee liegt. Im Sommer wird hier gebadet. An Allerheiligen spazieren hier Horden von russischen Oelscheichen (zumindestens sahen diese Menschen mit ihren Pelzen so aus) ueber den zugefrorenen Strand. Wir picknicken am Strand und haben mal wieder das grosse Los in Sachen Panorama gezogen und Katja kommt zu dem glorreichen Schluss, dass Lettland das Holland von Litauen ist: Man ist schnell da, bist schnell an der See und alle Menschen machen sich am Wochenende nach Lettland auf. Leider ist es so unendlich kalt, dass Katja und ich uns schon frueher wieder auf nach Riga machen und uns mit ein paar Lats (lettischen Waehrung) noch in ein Cafe setzen, um dann abends den Bus zurueck nach Vilnius zu fahren.
Es war wirklich ein schoenes Wochenende und es ist schon Wahnsinn, einfach mal fuer nen Appel und ein Ei nach Lettland rueberfahren zu koennen...

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Der Herbst verwandelt sich hier langsam in winterliches Novemberwetter. Allerdings muss ich sagen, dass ich schon resistenter gegen die Kaelte geworden bin und mir auch schon Kondition in Sachen Treppensteigen angeeignet habe. Nach fuenf Stockwerken Treppenlauf bin ich naemlich neuerdings nicht mehr voellig am Ende:-)
Das letzte Wochenende war definitiv super. Am Freitag gings auf die MTV-BDay-Party. Es war eine Art Konzert mit vielen litauischen Bands, die alle aufgetreten sind, weil MTV Lithuania wohl Geburtstag hatte. Es waren zwar auch ein paar osteuropaeische Bands aus dem Stereotypen-Bilderbuch dabei (ich sag nur - solche Menschen gehen zum Eurovision Songcontest), aber eben auch seeehr viele gute Bands. Zeitweise hatte das Ganze Festivalatmo, was mich natuerlich sehr gefreut hat. Kleine Kuriositaet: Die letzte Band ist fertig und 2000 Menschen sind WUUUUUSCH aus der Konzerthalle verschwunden. Nur Katja, die Elektrenaier und ich bleiben uebrig. Ich weiss wirklich nicht, wie so viele Menschen so schnell eine Halle verlassen koennen...Wir sind zwar muede, wollen dann aber doch noch weiter und stolpern quasi aus Versehen in einen sehr guten Club. Im Erdgeschoss sieht das Ganze aus wie die Kavete in Muenster, im Keller ist dann noch eine Tanzflaeche, die zwar winzig ist, dafuer aber musikalisch ganz nach meinem Geschmack beschallt wird...
Am Samstag bummeln Tomas, Monika, Katja und ich dann noch durch Vilnius und die zwei Litauer schleppen uns zum Berg der drei Kreuze hoch, von wo aus man einen super Ueberblick ueber die Stadt hat...Und im Kuenstlerviertel treffen wir noch auf Beruehmheiten. Naemlich die MTV-Moderatoren vom Abend zuvor. Ich waere ja nicht ich, wuerde ich da nicht eiskalt hinterherrennen und mir ein Foto mit den Zwei holen...

Die Woche beginnt mal wieder mit viel Essen in meinem Projekt. Mein Chefin kocht naemlich, weil sie Geburtstag hatte. Also, ich habe es ja wirklich noch nie erlebt, dass mir echt alles schmeckt....Hier in Litauen ist das aber so... Auch meine ersten litauischen Cepelinai (Spezialitaet hier) sind relativ akzeptabel. Tomas und Monika hatten den Teig am Dienstag vorbereitet und sind dann abends vorbei gekommen, um Katja und mich in die Cepelinai-Kunst einzuweihen...

Die Woche ueber arbeite ich jeden Tag ziemlich lang, weil ich am Freitag frueher gehen werde. Warum, dazu spaeter. Problem der Woche - die Kids haben Ferien und deshalb keine Hausaufgaben, was natuerlich noch mehr Kreativitaet in Sachen Beschaeftigung fordert.
Am Dienstag unterstuetzt mich Katja zwar (sie muss an diesem Tag nicht arbeiten und kommt spontan nach Elektrenai), aber ich bin noch immer der Meinung, dass man mehr hier fuer die Kids anbieten sollte, was ich dann auch Gintare am Mittwoch sage. Ich schildere ihr meine Situation und sage ihr auch ganz ehrlich, dass ich finde, dass nicht alles richtig laeuft. Endlich erklaert sie mir dann mal, dass die Sozialarbeiter hier noch viel mehr machen muessen, als sich am Nachmittag um die Kinder zu kuemmern. Kann ich natuerlich nicht wissen, ich bin ja schliesslich am Morgen nie da, wenn die Sozialarbeiter Hausbesuche und Co. machen. Okay, mir geht ein Lichtchen auf, ich fordere aber trotzdem, dass wir vielleicht mal mehr zusammen machen koennen mit den Kindern, weil ich es wirklich schrecklich finde, manchmal mit den Kids zusammen zu sein und einfach nicht zu wissen, was man anstellen soll...
Bisher funktioniert mein Nachfragen ganz gut. Am Freitag gibts eine Halloweenparty, fuer die wir seit gestern alles vorbereiten. Da habe ich mich dann z.B. mit einem Kind zusammengesetzt und aus einem Kuerbis eine Laterne gemacht. Kuerbis aushuellen und so weiter. Dann war gestern noch Keramikmachen und ich sah wirklich aus wie ne Pottsau. Aaaber - die Kids waren beschaeftigt und haben gestern mit mir sogar noch ne Extra-Runde Obadetti und Obadetti reloaded gespielt. Achja, High Five, Low Five, Touch the floor habe ich auch bei einigen Kids etabliert und Plumpssack und das Waschmaschinen-Spiel (zaidimas skalbimo masina ist die Uebersetzung) duerfen natuerlich auch nicht fehlen...

Ach, weshalb ich dann morgen nicht so lang arbeite: Katja und ich fahren nach Riiiiiiga....

Freitag, 23. Oktober 2009

So. Hier fliegt die Zeit ein bisschen. Das faellt mir mal wieder auf in Anbetracht dessen, was so in den letzten 10 Tagen passiert ist.
Als erstes bin ich letzten Samstag dem Ruf einer relativ routinierten Gastgeberin nachgekommen und habe einige Volunteers zu einer Party in meiner Sowjetflat in Elektrinai, das ich seit letztem Wochenende offiziell in Electro-City umbenannt habe, eingeladen. Okay, sagen wir mal, es ist relativ beaengstigend, wenn dich ein spanischer Volunteer namens Raymon drei Stunden vor Partybeginn anruft. Bis zu diesem Moment kannte ich den Raymon naemlich noch nicht. Er liess mich aber wissen, dass er und noch so 10 andere EVS-Volunteers schon in Elekro-City sind und in einer Bar auf uns, die wir alle noch in Vilnius waren und auch so mit 15 Freiwilligen in meine Wohnung wollten, warten. Lala, ich hab mir dann Horrorszenarien von einer absoluten All-you-can-destroy-Party in meiner mittlerweile liebgewonnen Sowjetflat ausgemalt. Wurde dann allerdings eines besseren belehrt. Um neun befinden sich also ungefaehr 25 Leute aus allen Herren Laender (mit dabei auch Exoten wie jemand aus dem Aserbaidschan und Ramzi aus dem Gaza-Streifen) in meiner Wohnung. Aus meinem leeren Wohnzimmer machen sie einen Picknick-Place, in der Kueche unterhaelt man sich ueber die jeweiligen EVS-Projekte und alle haben was zum Essen und Trinken mitgebracht. Irgendwann machen wir einen grossen Massage-Kreis und verwandeln meinen Flur in eine Tanzflaeche. Bis um vier spielen wir Salsa-Irgendwas und andere europaeische Musik. Dann sind alle muede, legen sich einfach dahin, wo sie bis gerade noch getanzt haben und machen sich groesstenteils morgens um zehn schon wieder aus dem Staub. Okay, abgesehen von Ramzi aus dem Gazastreifen und noch ein paar anderen aus Vilnius. Ramzi ist so freundlich und legt als "Wakeup"-Musik, wie er betont, seine Nationalsongs auf. Leider in der Dauerschleife. Als ich ihn bitte, mal 'ne andere Platte aufzulegen, ist er so guetig und spielt abwechselnd "Dancingqueen" und "Thank you for the music" von ABBA. Ich gebe auf und verabschiede mich von allen Partygaesten um kurz vor zwoelf. Zu betonen ist vielleicht, dass sich kein einziger Nachbar in meinem Plattenbau (und ich lebe im fuenften Stock und das Ganze hat knapp 60 Wohnungen) beschwert hat und dass das Aufraeumen der Party nur laecherliche 60 Minuten gedauert hat. Wiederholungswuerdig also, wenn auch nicht jedes Wochenende...
Die Arbeitswoche bestand fuer mich dann nur aus Montag wegen des On-Arrival-Trainings. Dafuer aber am Montag erstmal mit einem kleinen Test im Litauisch-Kurs. Angekuendigt natuerlich und ich hatte am Sonntag echt noch gelernt. Mit Erfolg, fuer das Testergebnis gab es erstmal ein Lob von meiner Sprachlehrerin Gintare. Baem. Das befluegelte mich bei der Arbeit am Montag dann auch dazu, das Ganze nur auf Litauisch zu versuchen. Klappte sogar manchmal.

Am Dienstag ging es dann nach Jovariske, ein Dorf in der Naehe von Trakai. Uebrigens Litauen aus dem Bilderbuch, ich habe lange schon nicht mehr etwas so Idyllisches gesehen. Das Seminarhaus war dann nochmal die Kroenung. Holzarchitekur mit grossen Fenstern und Ofen. Wahnsinn. Das On Arrival-Seminar war dann qualitativ wirklich gut. Die Trainer haben uns mit meiner Meinung nach sehr guten Methoden und Spielen Vieles zum Volunteer-Dasein im Generellen, zu litauischen Kultur und zu unserer Situation als Volunteer zu Beginn des Dienstes beigebracht und ich fand das Ganze sehr produktiv. Zusaetzlich hat mir das Seminar auch noch mal andere Sichtweise auf mein Projekt und meine Arbeit gezeigt und ich will moeglichst viel davon beim Arbeiten nutzen. Das Abendprogramm war immer ganz nett. Am ersten Abend haben wir einen netten Waldspaziergang im STOCKdunklen litauischen Urwald gemacht. Ich habe NICHTS gesehen. Und dann haben musste eine Gruppe auch noch die andere suchen unter den Anleitungen des Seminarhausbesitzers. Hocke ich also eine halbe Stunde lang im Nichts mit einem Tuerken, einem Mazedoner, einer Oesterreicherin und einem Portugiesen und werde - nauterlich - nicht gefunden. Zu regnen faengts dann auch noch an. Ich bin ja wirklich ein Naturfreund, aber das war mir dann ein bisschen zu viel. Uno-Abende mit Volkstaenzen aus den verschiedenen Laendern der Seminarteilnehmer und ein Saunaabend haben das Ganze dann ziemlich perfekt gemacht und dazu habe ich noch viele neue Kontakte knuepfen koennen bzw. meine Partygaeste vom vorherigen Samstag wiedertreffen koennen :-)

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Neue Woche, neue Herausforderungen koennte man bisher sagen. Denn - mein Sprachkurs hat begonnen. Hatte und habe ich noch immer Bock drauf, weil das endlich mal wieder was fuer's Koepfchen ist. Und ich kann euch sagen - schwer. Litauisch ist quasi von der Grammatik her wie Latein, manchmal erkenne ich auch Parallelen zum Franzoesischen. Hm. Latein, kleiner Unterschied - Man sucht nicht nach Akkusativ und Co., sondern muss beim Sprechen und Schreiben das Ganze immer selber bilden. Okay, nicht einfach, aber wie gesagt, ich find's gut, was Anspruchsvolles fuers Gross- und Kleinhirn zu machen und kann zum ersten Mal sagen, dass ich wirklich froh bin, Latein in der Schule gehabt zu haben, sonst wuerde ich hier nichts raffen. (Achja, Stichwort Lateinunterricht, schoenen Gruss an Leonie:-)) Neben dem Sprachunterricht bleibt dann natuerlich noch immer die Arbeit im Zentrum, bei dir ich mehr und mehr verstehe, wann, wo, was geschieht. Montags oder dienstags kommt z.B. immer eine sehr passionierte und talentierte Frau, die mit den Kids Keramik macht. Da habe ich mich Montag einfach dazu gesetzt und kraeftig mit gepinselt. Sehr cool. Am Dienstag habe ich dann meine Herbstbastelaktion, zweiter Teil, verwirklicht und mit den Kids Kastastanienmaennchen gebastelt. Es sollten Kastanienmenschen werden, in Wirklichkeit habe ich allerdings die Faehigkeiten der Kids unterschaetzt. Die haben naemlich mal eben ganze Haeuser aus Kastanien und Holzstaeben gefertigt. Es war schoen zu sehen, dass so viele Kids mein Angebot wahrgenommen haben. Allerdings zeigt sich immer mehr fuer mich-die Kinder widmen sich fuer einige Zeit einer Aufgabe, im Idealfall mal fuer eine Stunde, dann sind sie fertig oder auch nicht und machen irgendetwas anderes. Die Konzentrationsspanne bei vielen Kindern ist einfach nur winzig und wenn sie erstmal wieder ohne konkrete Beschaeftigung sind, sind sie schwer zu motivieren oder auch wahlweise gar nicht. Und das endet dann meistens damit, dass sie wieder irgendeinen Quatsch machen... Ich habe aber mittlerweile, weil ich gestern zum Beispiel mit Gintare, meiner Arbeitskollegin und Sprachlehrerin ueber dieses Problem gesprochen habe, erkannt, dass ich dieses Problem nicht unbedingt loesen kann. Gintare meinte, dass es einfach gut waere, wenn ich mit kreativen Ideen kommen wuerde, wie man den Kids wieder was Neues und Spannendes anbieten koennte. Okay, mach' ich also. Das zur Arbeit im Moment. Die Wochenenden und Abende sind immer sehr lustig. Am Wochenende habe ich z.B. Katja in Elektrenai zu Besuch gehabt und sie hat es wirklich mal wieder genossen, in der Natur zu sein und nicht in Vilnius-City. Am Dienstag habe ich fuer Tomas, Kibras und Monika aus Elektrenai gekocht und sie haben mir Karten fuer die MTV B-Day-Party mitgebracht, zu der wir am 23. Okt. gehen und dort ganz viele litauische (gute) Bands sehen werden. Heute abend gehe erst zu einer Kinovorstellung, die hier im Gymnasium ist und spaeter kommen ein paar Leute aus Elektrenai und Katja aus Vilnius und wir backen zusammen Pizza in meiner Wohnung, die mittlerweile zu einem kleinen Designerloft geworden ist...

Hatte ich uebrigens erwaehnt, dass es gestern hier geschneit hat. Ja, Schnee. Ja, Oktober. Hm. Dafuer ist heute ein sehr schoener Herbsttag mit strahlend blauem Himmel...

Samstag, 10. Oktober 2009

So, die erste Arbeitswoche ist um, Zeit fuer eine kurze Zusammenfassung.
Meine Arbeit beginnt so um etwa um eins am Mittag an. Ab da trudeln die Kids ein. Bis um etwa drei muessen dann erst mal die Hausaufgaben gemacht werden. Kleinen Kids das Einmaleins beibringen (Ja, Julia macht jetzt hier freiwillig Mathe!!) und Englisch-Hausaufgaben sind meine Spezialgebiete. Was mir schon nach den paar Tagen hier auffaellt, ist, dass viele von den Kindern grosse Luecken was sie die Bildung angeht, haben... Ich ueberlege, sowas wie eine regelmaessige Nachhilfestunde anzubieten... Um drei essen die Kids und dann ist eine halbe Stunde Teepause fuer die Sozialarbeiterinnen und mich... Achja, ohne "arbata", also Tee geht hier gar nichts ins Litauen. Nach dem Essen bleiben die Kinder dann noch bis sechs, halb sieben oder viertel vor sieben im Zentrum, solange, bis sie abgeholt werden. Ja, dann koennen die Kinder hier malen, Lego spielen, puzzeln und so weiter. Die Betonung liegt dabei auf "koennen". Leider, so finde ich, gibt es kaum Anleitung von den Sozialarbeiterinnen. Und wenn Kids kein konkretes Angebot haben, da kann ich aus Ferienspass-Zeiten ein Lied von singen, dann fangen sie schnell mal an, einfach rumzuschreien, rumzutoben und lauter lustige Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun sollten.
Eigentlich war mein Plan, mir die Zentrumsarbeit in den naechsten Wochen bis zu meinem On-arrival-training (das ist quasi das Willkommensseminar fuer Europaeische Freiwillige, die gerade nach Litauen gekommen sind und findet in meinem Fall vom 20. bis 23. Oktober statt) einfach anzugucken um reinzukommen. Naja, am Donnerstag hat mich dann aber doch kreativer Ehrgeiz gepackt und ich hab' einfach gefragt, ob ich nicht mit ein paar Kindern rausgehen, Kastanien und Laub sammeln kann, um das spaeter zu trocknen und damit zu basteln. Ja, ist schon cool, wenn man dann am Freitag nach nur vier Tagen im Projekt seine erste eigene Laub-Mal-Aktion mit den Kids machen kann. Naja, ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass die Arbeit im Moment sehr ungewohnt, anstrengend und anders ist, als ich das aus meiner bisherigen Erfahrung mit Kindern kenne. Groesstes Problem ist einfach der Fakt, dass ich quasi kein Litauisch spreche.
Aaaaber, das wird sich ab Montag aendern. Da heisst's zum ersten Mal fuer mich: "Prasom kalbete lietuvski". Sprich' Litauisch alias Montag zum ersten Mal Sprachkurs.
Grossartige Neuigkeiten in meinem Sociallife. Mittlerweile kenne ich hier echt schon ein paar Menschen, die ich auch fleissig in meine Wohnung einlade, abends mit ihnen koche, esse und quatsche. Gestern waren zum Beispiel vier Elektrenaier da und wir haben aus meiner Kueche, die langsam an aesthetischer Qualitaet gewinnt, eine gemuetliche Runde mit litauischen Pistazien (die ich natuerlich erstmal mit Schale gegessen habe), Schoki, Chips und Bier gemacht. Sehr schoen. Und mit einigen von ihnen werde ich in zwei Wochen nach Vilnius auf eine MTV-Party gehen, wo Litauens beste Bands spielen. Supi, gute Musik gibts also noch gleich dazu...

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Okay, es ist ein bisschen Zeit seit dem letzten Eintrag. Und doch ist alles ganz anders. Vielleicht mal angefangen damit, dass wir am 1. Oktober nach Elektrenai, meiner neuen Heimat fuer die naechsten neun Monate gebracht wurden. Oxana und Vita2 (irgendwie haben hier alle die gleichen Namen) haben und abgeholt und wir sind bei Rihanna und Lady Gaga-Musik (ich gebe hier langsam die Hoffnung auf gute Musik auf) von Vilnius nach Elektrenai, was etwa 45 Kilometer entfernt ist, geduest. Angekommen zeigen uns die zwei die Wohnung fuer Dasa und mich. Aeh, kleiner Schockmoment. Plattenbau. Okay, denke ich mir. Erstmal angucken, was die Wohnung von innen zu bieten hat. Und im fuenften Stock zeigt sich ne Wohnung, die echt okay. Sogar mit Parkett. Oxana und Vita2 lassen uns alleine, damit wir uns erstmal ein bisschen einrichten koennen. Ich fange an, Kuehlschrank und Co. einzuraeumen. Dasa kommt ueberhaupt nicht klar. Sie steht auf dem Balkon und ruft weinend ihre Mutter an. Ich zaehle weder die Zigaretten, die sie raucht, noch die Euros, die sie gerade blecht, um in der Slowakei anzurufen. Ich versuche, sie zu troesten und wir gehen erstmal in die Stadt. Sie ist nicht gross und hat etwa NK-Groesse. Es gibt aber alles. Grosse Supermaerkte im Ami-Style, ein Schwimmbad, eine Eishalle, eine supermoderne Bibliothek, einen wunderschoenen See und noch so einiges mehr. Ich finds okay. Dasa ueberhaupt nicht.
Am naechsten Tag bringen wir noch Moebel in unsere Wohnung. Und wir sind kurz in unseren Projekten. Ich arbeite im VDC, im Kindertagesbetreuungszentrum und spiele mit den Kids erstmal ne Runde "Ich packe meinen Koffer" und Reise nach Jerusalem. Okay, denke ich mir.
Abends gehts nach Vilnius, um mit Katja und Violeta rauszugehen. Das glaubt mir hier keiner. Wir gehen ins Rollers, ein echt cooler Club. Sehr schoen eingerichtet und was macht man dort ausser Dancen? Der Clubname verraets: Genau, man faehrt Rollschuh. Ey, ich fuehle mich wie in den 80er Jahren und der Abend ist gut, nur Dasa schmollt irgendwie die ganze Zeit. Am Samstag gehen Katja und ich dann mit Katjas Mitbewohnerin Rita, die aus Ungarn kommt und leider nur sehr wenig bis gar kein Englisch spricht, ins Kino. In Litauen gibt es quasi nur englischsprachige Filme, weil fast nichts synchronisiert wird. Umso besser fuer uns. Verstehen wir wenigstens was. Naja, der Film ist dann echt nicht toll, aber was solls.
Ich fahre dann am naechsten Morgen schon frueh aus Vilnius zurueck nach Elektrenai (achja, Hin und Rueckfahrt, die etwa der Strecke von NK-Muenster entspricht kosten mich hier umgerechent laecherliche sieben Euro). Dasa bleibt noch in Vilnius. Ich will mich aber noch mit Hannah, einer ehemaligen Europaeischen Freiwilligen treffen, die vor zwei Jahren in meinem Projekt war und zurzeit im Urlaub hier in Litauen ist. Wir trinken ein bisschen Arbata (Tee, ohne den geht hier gar nichts) und sie nimmt mich mit zum Pizzaessen mit ihren litauischen Freunden vom Chor hier in Elektrenai. Super, die Truppe ist total offen und ich ueberlege mir spontan, einfach zur naechsten Chorprobe mitzugehen. Mit den Maedels verstehe ich mich gut und hinterher gehen wir noch zu Justina. Justina ist die Nichte meiner Chefin und hat noch ein paar andere Freunde eingeladen. Wir quatschen und meiern auf Litausisch (jaja, so lernt man Zahlen). Der Abend ist super. Zuhause wartet allerdings ne weniger schoene Ueberraschung auf mich. Dasa ist mittlerweile wieder zu hause und sagt mir, dass sie fuer den naechsten Tag ein Rueckfahrtticket in die Slowakei gebucht hat. Ihre Mentoren bzw. die Organisatoren wissen nocht nichts. Okay, ich versuche auf sie einzureden. Aber nichts hilft. Am naechsten Morgen setze ich sie in den Bus nach Vilnius, von wo aus sie mit dem Zug zurueckfaehrt. Vielleicht kommt sie zurueck. Aber ich verwette alle meine Festivalbaender (und das waere ein grosses Opfer) darauf, dass sie nicht wiederkommt.
Auf der Arbeit ist dann alles ein bisschen chaotisch wegen der Dasa-Sache. Meine Chefin Agne fragt mich und meine Organisatorin Laima auch, was los ist. Und ich kanns ja auch nicht wirklich erklaeren, warum Dasa gefahren ist. So richtig kann ich mich dann auf meinen ersten Arbeitstag nicht konzentrieren. Ich spiele einfach mit den Kids, was nicht immer leicht ist, weil ich sie ja nicht verstehe. Naja, da braucht es wohl noch Zeit, bis ich da drin bin.
Am Abend kommt Elvina vom Chor zu Besuch und ich koche fuer uns. Danach verteilen wir ueberall in der Wohnung Kaertchen mit den Bedeutungen z.B. von Tuer, Spiegel und so weiter auf Litauisch. Super, Elvina hilft mir echt, sehr nett von dem Maedel und wir verstehen uns gut.
Nachts gehts mir dann nicht gut. Ich verbringe die Nacht damit, die Speiskarte rueckwaerts zu lesen und versuche es am naechsten Tag zur Arbeit zu gehen. Nichts hilft. Gentare, eine Sozialarbeiterin im Projekt und meine Sprachlehrerin ab kommender Woche gibt mir ein litauisches Wunderkraut, das ich als Tee trinke. Agne schickt mich dann nach Hause, weil es mir einfach nur schlecht geht. Ich schlafe den ganzen Tag. Als Agne am Nachmittag mit ihrem Mann und ihrem Vater vorbeikommt, um mir noch neue Moebel zu bringen, hat sie auch noch Zwieback dabei. Sehr lieb, alle kuemmern sich wirklich gut um mich hier. Naja, der ganze Tag allein in der Wohnung und dann noch krank sein. Da macht echt depressiv. Und deshalb bin ich auch echt froh, dass es mir heute wieder gut geht und ich wieder ready bin fuer Arbeit und so weiter. Fuer die naechsten Abende habe ich mich dann verabredet mit den Leuten, die ich bisher kenne...

Achja, vielleicht noch ein paar Kuriositaeten aus Litauen:
1. Busfahren geht hier so: Man steht an einer Bushaltestelle auf dem Highway (!!!) und wartet auf den Bus, wenn man auf die andere Seite der Strasse muss, muss man mal eben eine sechsspurige Autobahn ueberkreuzen.
2. Der Kapitalismus hat hier eiskalten Einzug erhalten. Mein bester Freund heisst Maxima und ist eine Kette von riesigen Shoppingmalls hier in Litauen.
3. Als litauischer Jugendlicher hat man generell zwei Handys mit jeweils drei Karten, um ja den guenstigsten Tarif auskosten zu koennen...
4. Plattenbauwohnen ist hier ganz normal.

Mittwoch, 30. September 2009


Okay, jetzt bin ich schon seit vier Tagen in Vilnius. Vilnius? Yippa, ich komme erst morgen in mein wirkliches Projekt in Elektrenai (Aussprache: elek sagen, dann t und r, wobei man das r ungefaehr ein Jahr lang rollt und dann in irgendeiner Weise inai hinterherschieben und dabei halb verschlucken!) Am Donnerstag wird mein Projekt dann auch schon richtig anfangen, also geht's morgen fix dahin. Was habe ich bisher gemacht? Insgesamt koennte man wohl sagen: Ich mache hier seit vier Tagen Urlaub in der Badstrasse vom Europa-Monopoly alias Vilnius und geniesse die Stadt jeden Tag mehr. Es gibt hier viel Europaeisches: Westliche Restaurants und Prachtstrassen, die Gediminos-Strasse naemlich, die quasi die Champs-Elysees von Vilnius ist. Dann macht man aber zwei Abbiegungen nach links oder rechts und landet zum Beispiel im Uzupis-Viertel, einem Kuenstlerviertel, das sich sogar selbst als Repulik bezeichnet. Und Kirchen. Ueberall. Juedisch, orthodox, russisch, christlich. Alles haben sie hier.
Noch was- weil Vilnius ja europaeische Kulturhauptstadt Europas ist dieses Jahr, wird hier viel in Sachen Kultur gemacht. Gestern waren wir z.B. in so einem Kuenstlercafe, das quasi auf dem Fluss schwamm. Und was laeuft da? Ein deutscher Film. Und dann auch noch "Gegen die Wand". Da war ich erst mal hin und weg. Und ich habe mich wirklich darueber kaputt gelacht, dass ich erst nach Vilnius kommen muss, um diesen deutsch-tuerkischen Film mit litauischen Untertiteln zu sehen... Das Ganze gucke ich mir hier seit vier Tagen mit Katja an und seit zwei Tagen mit Dasa, meiner slowakischen Mitbewohnerin, die angekommen ist. Ich bin ziemlich froh, dass wir uns so gut verstehen. Sie ist 23, hat gerade ihr Bachelor-Studium fertig gemacht und ist ein kleines Party-Girl. Ihr Englisch ist perfekt, wir haben keine Sprachbarrieren. Und in Sachen Freiwilligendienst hat sie auch ne gute Einstellung. Sie will in ihren neun Monaten ein bisschen Abstand vom Studium gewinnen und einfach mal Zeit fuer sich haben. Gut, komm' ich sehr gut mit klar. Und noch was verbindet uns: Sie moechte die Sprache lernen. Ja, ich auch. Und ich kann schon nach der Toilette fragen, nen Kaffee bestellen und fragen, ob mein Gegenueber nicht Englisch spricht. Okay, oftmals ist es aber auch eher so eine Angelegenheit, die mit Haenden und Fuessen funktionieren muss. Als ich gestern im Supermarkt Fleisch an der Theke gekauft habe, musste ich das Ganze auf einen Zettel schreiben...Naja, im Endeffekt habe ich mein Fleisch bekommen. Und Laima, die Organisatorin, hat fuer Dasa und mich schon angekuendigt, dass unser Sprachkurs in Elektrenai quasi beginnt, wenn wir ankommen. Und das wird morgen sein. Also, Elektrenai, City of Farmers, ich komme...Und Vilnius und Kaunas sind nicht weit ... nur 40 Kilometer jeweils...

Sonntag, 27. September 2009


Ich bin da! Litauen ist nicht weiter Zukunftsmusik, sondern wirklich. Und bisher fuehlt sich das hier alles ganz gut.
Zunaechst noch zum Abschied: Es hat mich wirklich gefreut, dass am Freitag so viele von euch mit raus waren und ich hatte wirklich nen super Abend. Nach drei Stunden Schlaf hiess es dann auch schon - weiter gehts. Auf nach Frankfurt. Naja, Abschied nehmen ist ja nie so toll und als mich die Lufthansamaschine dann uebers Rollfeld geschoben hat, gingen mir dann schon viele Bilder durch den Kopf. Ich habe mir das Ganze dann aber moeglichst gemuetlich gemacht mit mit guter Musik auf meinem MP3Player (danke an Arne, Julian und Thorsten fuer die guten Lieder)
Zwei Stunden spaeter angekommen in Vilnius war dann alles okay. Katja und ich wurden sehr nett von Vita und Violeta begruesst. Vita ist unsere Organisatorin, Violeta eine Freiwillige im Projekt von Katja, die allerdings auch noch Tiermedizinstudentin in Vilnius ist. Ab gings in Katjas zukuenftige Wohnung, in der fuer die naechsten Tage auch ich mein Heim haben werde, bevor ich naechste Woche in mein Projekt nach Elektrenai komme.
Ich hatte da ja ganz ehrlich an hundehuettenaehnliche Zustaende, was die Wohnung angeht, gedacht. Nix da, die Katja hat schon mal ne super Butze und das laesst natuerlich auch mich hoffen. Violeta begleitete und den Abend lang. Und, oh Wunder: In Litauen haben die Supermaerkte doch tatsaechlich samstags, sonntags und eigentlich immer auf. Da hab ich dann schon mal ne Runde gestaunt und das Ganze wurde eigentlich noch besser, als ich mir dann eine SIMKarte fuer umgerechnet 2 Euro kaufen konnte. Meine neue Nummer reiche ich nach! Meine deutsche Handynummer ist allerdings auch noch erreichbar.
Am Abend wollten wir dann noch kurz mit Violeta in einen Pub, obwohl uns diese quicklebendige Litauerin bestimmt auch noch in nen Club geschleppt haette. Sie ist eine kleine Vagabundin, war schon an vielen Orten und ist spontan. Nach dem Pubbesuch am Samstagabend sollte sich dieser Verdacht bestaetigen, als wir heute morgen von Violeta zu einem Kurztrip nach Trakai eingeladen wurden. Trakai war die erste Hauptstadt Litauens und die mittelalterliche Burg ist quasi das meist fotographierte Motiv in Litauen. Da habe ich natuerlich auch ich mal ein Foto gemcht!!!!
Wir also ab mit der Bahn ins 30 Kilometer entfernte Doerfchen Trakai. Da ist quasi diese Burg und das wars. Touri-Alarm hoch 21, aber schoen wars trotzdem, dieses Postkarten-Motiv mal in live zu sehen. Bis gerade war ich dann noch mit Katja unterwegs in Vilnius. Okay, war mehr so ein Herumirren. Morgen kriegen wir dann nahere Infos zu unseren Projekten und dann werde ich auch wohl schon bald nach Elekrenai gehen in mein wirkliches Projekt, das naechste Woche Donnerstag startet.

Mein erstes Fazit zu Litauen: Eseltreiber von wegen! Musikstil: Naja. Und Lust habe ich auf jeden Fall auf die naechsten Monate!!!

Montag, 21. September 2009


Ja, sechs Tage habe ich hier also noch...Hmm. Auf jeden Fall war es schon mal sehr schön, den meisten von euch am Samstag Tschüss zu sagen. Danke für die vielen kleinen Aufmerksamkeiten. Besonderen Dank für den obligatorischen alkoholisierten Kräutergruß aus Wettringen. Danke für Sauerkraut, Bockwürsten, Reiseführer und vieles mehr. Danke, dass ihr den Spätsommer mit mir auf der Terrasse genossen habt! All diejenigen, die ich nicht mehr sehe: Ich komme wieder, macht euch drauf gefasst!!!


Ja, und am Sonntag hieß es dann ja auch "Isì pasymatimo" an die Familie. Auch dieser ganzen Rasselbande "Auf Wiedersehen" sagen. Das war natürlich auch sehr nett. Vor allem die Spuckattacken von Hannah. Aber natürlich auch mein Kuchen (danke, dass ihr den nach eindringlichen Bitten meinerseits doch noch gegessen habt!) und Papas Köstlichkeiten vom Grill.

Mittwoch, 9. September 2009

Ei, der Daus...
nur noch 2,5 Wochen und für Klein-Julia geht's ab nach Groß-oder okay, nee, eigentlich auch nach Klein-Litauen...Also, passt doch ganz gut...