Samstag, 10. Oktober 2009

So, die erste Arbeitswoche ist um, Zeit fuer eine kurze Zusammenfassung.
Meine Arbeit beginnt so um etwa um eins am Mittag an. Ab da trudeln die Kids ein. Bis um etwa drei muessen dann erst mal die Hausaufgaben gemacht werden. Kleinen Kids das Einmaleins beibringen (Ja, Julia macht jetzt hier freiwillig Mathe!!) und Englisch-Hausaufgaben sind meine Spezialgebiete. Was mir schon nach den paar Tagen hier auffaellt, ist, dass viele von den Kindern grosse Luecken was sie die Bildung angeht, haben... Ich ueberlege, sowas wie eine regelmaessige Nachhilfestunde anzubieten... Um drei essen die Kids und dann ist eine halbe Stunde Teepause fuer die Sozialarbeiterinnen und mich... Achja, ohne "arbata", also Tee geht hier gar nichts ins Litauen. Nach dem Essen bleiben die Kinder dann noch bis sechs, halb sieben oder viertel vor sieben im Zentrum, solange, bis sie abgeholt werden. Ja, dann koennen die Kinder hier malen, Lego spielen, puzzeln und so weiter. Die Betonung liegt dabei auf "koennen". Leider, so finde ich, gibt es kaum Anleitung von den Sozialarbeiterinnen. Und wenn Kids kein konkretes Angebot haben, da kann ich aus Ferienspass-Zeiten ein Lied von singen, dann fangen sie schnell mal an, einfach rumzuschreien, rumzutoben und lauter lustige Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun sollten.
Eigentlich war mein Plan, mir die Zentrumsarbeit in den naechsten Wochen bis zu meinem On-arrival-training (das ist quasi das Willkommensseminar fuer Europaeische Freiwillige, die gerade nach Litauen gekommen sind und findet in meinem Fall vom 20. bis 23. Oktober statt) einfach anzugucken um reinzukommen. Naja, am Donnerstag hat mich dann aber doch kreativer Ehrgeiz gepackt und ich hab' einfach gefragt, ob ich nicht mit ein paar Kindern rausgehen, Kastanien und Laub sammeln kann, um das spaeter zu trocknen und damit zu basteln. Ja, ist schon cool, wenn man dann am Freitag nach nur vier Tagen im Projekt seine erste eigene Laub-Mal-Aktion mit den Kids machen kann. Naja, ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass die Arbeit im Moment sehr ungewohnt, anstrengend und anders ist, als ich das aus meiner bisherigen Erfahrung mit Kindern kenne. Groesstes Problem ist einfach der Fakt, dass ich quasi kein Litauisch spreche.
Aaaaber, das wird sich ab Montag aendern. Da heisst's zum ersten Mal fuer mich: "Prasom kalbete lietuvski". Sprich' Litauisch alias Montag zum ersten Mal Sprachkurs.
Grossartige Neuigkeiten in meinem Sociallife. Mittlerweile kenne ich hier echt schon ein paar Menschen, die ich auch fleissig in meine Wohnung einlade, abends mit ihnen koche, esse und quatsche. Gestern waren zum Beispiel vier Elektrenaier da und wir haben aus meiner Kueche, die langsam an aesthetischer Qualitaet gewinnt, eine gemuetliche Runde mit litauischen Pistazien (die ich natuerlich erstmal mit Schale gegessen habe), Schoki, Chips und Bier gemacht. Sehr schoen. Und mit einigen von ihnen werde ich in zwei Wochen nach Vilnius auf eine MTV-Party gehen, wo Litauens beste Bands spielen. Supi, gute Musik gibts also noch gleich dazu...

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