Freitag, 23. Oktober 2009

So. Hier fliegt die Zeit ein bisschen. Das faellt mir mal wieder auf in Anbetracht dessen, was so in den letzten 10 Tagen passiert ist.
Als erstes bin ich letzten Samstag dem Ruf einer relativ routinierten Gastgeberin nachgekommen und habe einige Volunteers zu einer Party in meiner Sowjetflat in Elektrinai, das ich seit letztem Wochenende offiziell in Electro-City umbenannt habe, eingeladen. Okay, sagen wir mal, es ist relativ beaengstigend, wenn dich ein spanischer Volunteer namens Raymon drei Stunden vor Partybeginn anruft. Bis zu diesem Moment kannte ich den Raymon naemlich noch nicht. Er liess mich aber wissen, dass er und noch so 10 andere EVS-Volunteers schon in Elekro-City sind und in einer Bar auf uns, die wir alle noch in Vilnius waren und auch so mit 15 Freiwilligen in meine Wohnung wollten, warten. Lala, ich hab mir dann Horrorszenarien von einer absoluten All-you-can-destroy-Party in meiner mittlerweile liebgewonnen Sowjetflat ausgemalt. Wurde dann allerdings eines besseren belehrt. Um neun befinden sich also ungefaehr 25 Leute aus allen Herren Laender (mit dabei auch Exoten wie jemand aus dem Aserbaidschan und Ramzi aus dem Gaza-Streifen) in meiner Wohnung. Aus meinem leeren Wohnzimmer machen sie einen Picknick-Place, in der Kueche unterhaelt man sich ueber die jeweiligen EVS-Projekte und alle haben was zum Essen und Trinken mitgebracht. Irgendwann machen wir einen grossen Massage-Kreis und verwandeln meinen Flur in eine Tanzflaeche. Bis um vier spielen wir Salsa-Irgendwas und andere europaeische Musik. Dann sind alle muede, legen sich einfach dahin, wo sie bis gerade noch getanzt haben und machen sich groesstenteils morgens um zehn schon wieder aus dem Staub. Okay, abgesehen von Ramzi aus dem Gazastreifen und noch ein paar anderen aus Vilnius. Ramzi ist so freundlich und legt als "Wakeup"-Musik, wie er betont, seine Nationalsongs auf. Leider in der Dauerschleife. Als ich ihn bitte, mal 'ne andere Platte aufzulegen, ist er so guetig und spielt abwechselnd "Dancingqueen" und "Thank you for the music" von ABBA. Ich gebe auf und verabschiede mich von allen Partygaesten um kurz vor zwoelf. Zu betonen ist vielleicht, dass sich kein einziger Nachbar in meinem Plattenbau (und ich lebe im fuenften Stock und das Ganze hat knapp 60 Wohnungen) beschwert hat und dass das Aufraeumen der Party nur laecherliche 60 Minuten gedauert hat. Wiederholungswuerdig also, wenn auch nicht jedes Wochenende...
Die Arbeitswoche bestand fuer mich dann nur aus Montag wegen des On-Arrival-Trainings. Dafuer aber am Montag erstmal mit einem kleinen Test im Litauisch-Kurs. Angekuendigt natuerlich und ich hatte am Sonntag echt noch gelernt. Mit Erfolg, fuer das Testergebnis gab es erstmal ein Lob von meiner Sprachlehrerin Gintare. Baem. Das befluegelte mich bei der Arbeit am Montag dann auch dazu, das Ganze nur auf Litauisch zu versuchen. Klappte sogar manchmal.

Am Dienstag ging es dann nach Jovariske, ein Dorf in der Naehe von Trakai. Uebrigens Litauen aus dem Bilderbuch, ich habe lange schon nicht mehr etwas so Idyllisches gesehen. Das Seminarhaus war dann nochmal die Kroenung. Holzarchitekur mit grossen Fenstern und Ofen. Wahnsinn. Das On Arrival-Seminar war dann qualitativ wirklich gut. Die Trainer haben uns mit meiner Meinung nach sehr guten Methoden und Spielen Vieles zum Volunteer-Dasein im Generellen, zu litauischen Kultur und zu unserer Situation als Volunteer zu Beginn des Dienstes beigebracht und ich fand das Ganze sehr produktiv. Zusaetzlich hat mir das Seminar auch noch mal andere Sichtweise auf mein Projekt und meine Arbeit gezeigt und ich will moeglichst viel davon beim Arbeiten nutzen. Das Abendprogramm war immer ganz nett. Am ersten Abend haben wir einen netten Waldspaziergang im STOCKdunklen litauischen Urwald gemacht. Ich habe NICHTS gesehen. Und dann haben musste eine Gruppe auch noch die andere suchen unter den Anleitungen des Seminarhausbesitzers. Hocke ich also eine halbe Stunde lang im Nichts mit einem Tuerken, einem Mazedoner, einer Oesterreicherin und einem Portugiesen und werde - nauterlich - nicht gefunden. Zu regnen faengts dann auch noch an. Ich bin ja wirklich ein Naturfreund, aber das war mir dann ein bisschen zu viel. Uno-Abende mit Volkstaenzen aus den verschiedenen Laendern der Seminarteilnehmer und ein Saunaabend haben das Ganze dann ziemlich perfekt gemacht und dazu habe ich noch viele neue Kontakte knuepfen koennen bzw. meine Partygaeste vom vorherigen Samstag wiedertreffen koennen :-)

2 Kommentare:

  1. hey du natur- und wg-party-freundin!
    falls du am 12.12. noch nix vor hast - bist herzlich eingeladen zu meiner wg-party hier in dortmund =) komm doch einfach mal rüber, so für ein paar tanzwütige stündchen!
    a propos natur. musst mal sarah fransi und anti fragen: die waren letztens gemeinsam auf tour und durften eines nachts - es begann nur ganz langsam zu fisseln - ihr zelt im strömenden regen aufbauen. au weia, das wäre auch nix für mich gewesen. dagegen war dein kurzer hock-aufenthalt in litauens urwald wohl nix ;0)

    kettcar gestern in connection mit thees waren übrigens der oberhammer! richtig gute musik, gewürzt mit einer extra portion witz und charme... der knaller sag ich nur.
    heute abend werd ich mir die kilians reinziehen. hoffe nur, dass die lieben jungs noch nicht zu abgehoben sind...
    bis die tage!
    liebste grüße aus do

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  2. Ach, Britzi, irgendwie habe ich das Gefuehl, dass ich am 12. Dez. keinen Flieger erwischen werde in Richtung Dortmund...sorry...

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