Mittwoch, 30. September 2009

Okay, jetzt bin ich schon seit vier Tagen in Vilnius. Vilnius? Yippa, ich komme erst morgen in mein wirkliches Projekt in Elektrenai (Aussprache: elek sagen, dann t und r, wobei man das r ungefaehr ein Jahr lang rollt und dann in irgendeiner Weise inai hinterherschieben und dabei halb verschlucken!) Am Donnerstag wird mein Projekt dann auch schon richtig anfangen, also geht's morgen fix dahin. Was habe ich bisher gemacht? Insgesamt koennte man wohl sagen: Ich mache hier seit vier Tagen Urlaub in der Badstrasse vom Europa-Monopoly alias Vilnius und geniesse die Stadt jeden Tag mehr. Es gibt hier viel Europaeisches: Westliche Restaurants und Prachtstrassen, die Gediminos-Strasse naemlich, die quasi die Champs-Elysees von Vilnius ist. Dann macht man aber zwei Abbiegungen nach links oder rechts und landet zum Beispiel im Uzupis-Viertel, einem Kuenstlerviertel, das sich sogar selbst als Repulik bezeichnet. Und Kirchen. Ueberall. Juedisch, orthodox, russisch, christlich. Alles haben sie hier.
Noch was- weil Vilnius ja europaeische Kulturhauptstadt Europas ist dieses Jahr, wird hier viel in Sachen Kultur gemacht. Gestern waren wir z.B. in so einem Kuenstlercafe, das quasi auf dem Fluss schwamm. Und was laeuft da? Ein deutscher Film. Und dann auch noch "Gegen die Wand". Da war ich erst mal hin und weg. Und ich habe mich wirklich darueber kaputt gelacht, dass ich erst nach Vilnius kommen muss, um diesen deutsch-tuerkischen Film mit litauischen Untertiteln zu sehen... Das Ganze gucke ich mir hier seit vier Tagen mit Katja an und seit zwei Tagen mit Dasa, meiner slowakischen Mitbewohnerin, die angekommen ist. Ich bin ziemlich froh, dass wir uns so gut verstehen. Sie ist 23, hat gerade ihr Bachelor-Studium fertig gemacht und ist ein kleines Party-Girl. Ihr Englisch ist perfekt, wir haben keine Sprachbarrieren. Und in Sachen Freiwilligendienst hat sie auch ne gute Einstellung. Sie will in ihren neun Monaten ein bisschen Abstand vom Studium gewinnen und einfach mal Zeit fuer sich haben. Gut, komm' ich sehr gut mit klar. Und noch was verbindet uns: Sie moechte die Sprache lernen. Ja, ich auch. Und ich kann schon nach der Toilette fragen, nen Kaffee bestellen und fragen, ob mein Gegenueber nicht Englisch spricht. Okay, oftmals ist es aber auch eher so eine Angelegenheit, die mit Haenden und Fuessen funktionieren muss. Als ich gestern im Supermarkt Fleisch an der Theke gekauft habe, musste ich das Ganze auf einen Zettel schreiben...Naja, im Endeffekt habe ich mein Fleisch bekommen. Und Laima, die Organisatorin, hat fuer Dasa und mich schon angekuendigt, dass unser Sprachkurs in Elektrenai quasi beginnt, wenn wir ankommen. Und das wird morgen sein. Also, Elektrenai, City of Farmers, ich komme...Und Vilnius und Kaunas sind nicht weit ... nur 40 Kilometer jeweils...

1 Kommentar:

  1. hey liebste julia!
    das hört sich ja echt gut an bei dir.
    bin schon sehr neidisch! so ein land hat anscheinend wirklich viel zu bieten...
    dabei wünsche ich dir gaaanz viel spass, meine liebe!
    war bis gestern in der sonnigen türkei, das war auch der knaller! super wetter, sonne pur, klares meer... partyabende waren auch dabei, aber hallo!
    nächste woche beginnt die uni wieder. mal schauen, wie das so wird... =)
    ich drück dich nun erstmal aus dem a...kalten neuenkirchen ganz fest und versuche gleich mal, die heizung hier wieder anzuschmeißen. (gestern um diese zeit war ich noch im 20°C wärmeren alanya, schnüff)
    deine britzi!

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