Mittwoch, 2. Dezember 2009




So, da bin ich also wieder da von noch hoeher aus dem Norden, alias von meinem Estland-Urlaub. Erste Feststellung. In meinem naechsten Leben nehme ich die estische Staatsbuergerschaft an und werde Kaesitoeoe-Verkaeuferin (das wirkt gerade nicht wegen der englischen Tastatur, aber Kaesitoeoe ist einfach nur mein estisches Lieblingswort und heisst Souvenir).
Nach einer naechtlichen Busfahrt ueber Lettland und zwei Mal mitten in der Nacht aufgeweckt werden von Grenzsoldaten, die auch ja sicherstellen wollen, dass wir keine illegalen Einwanderer sind, kommen Katja und ich mittwochs morgens in Tallinn an (Katja konnte sich kurzfristig noch bis zum Freitag freinehmen und ist mit am Start). Da treffen wir uns dann mit Laura aus Rostock, die zusammen mit Louisa aus Berlin, Felix aus Dortmund und Anna aus Lund/Schweden in einer Freiwilligen-WG wohnt. Hier wohnen wir. Und ziehen am Mittwoch frueh los in die Stadt zum Sightseeing. Schoen, wirklich schoen das ganze Tallinn. Vieles ist mittelalterlich und noch aus dem Was-weiss-ich-wie vielten Jahrhundert erhalten. Feststellung zwei: Je noerdlicher man im Baltikum kommt, desto weniger sieht man, dass die Sowjets ihr Unwesen hier getrieben haben...
Am Donnerstag donnern wir mit dem Schnellboot rueber nach Helsinki. Das sind nur 1,5 Stunden und wir befinden uns zum ersten Mal nach mehr als zwei Monaten EVS auf Nicht-Ehemaligem-Sowjet-Terrain. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, auf alle Faelle gefaellt mir die Stadt sofort. Alles ist irgendwie vertrauter (koennte auch daran liegen, dass ich mal ausnahmsweise nicht die einzige Hellblonde innerhalb von einem Quadratkilometer bin unter all diesen Finnen). Die Stadt kann einiges. Seen, Stadt am Meer, grosszuegige Architektur. Naja, bis auf den kleinen Nachteil, dass es um vier Uhr stockdunkel ist. Als Katja und ich Muesli muemmeln vor der Kathedrale sitzen, hat die Sonne um vier einfach keinen Bock mehr zu scheinen und laesst uns im Dunkeln sitzen. Pff. Naja, zurueck nach Tallinn.
Am Freitag fuehlen wir uns wie echte Muensterlaender, leihen uns Raeder und cruisen zum Stadtstrand von Tallinn. Also, mir faellt auf, ich habe echt Fahrradentzug. Abends setze ich Katja in den Bus und gehe dann noch zu einer deutsch-estischen Schulparty von Felix. Er arbeitet im deutschen Gymnasium in Tallinn und hat dort was organisiert. Mitsamt der anderen Freiwilligen aus der WG fuehle ich mich wieder wie 12 auf 'ner Schulparty mit Cola und Fanta. Ganz lustig und hinterher treffen wir uns noch mit anderen Freiwilligen.
Um den Estland-Urlaub perfekt zu machen, duesen Louisa, Laura und ich noch in Estlands Universitaetstadt Tartu. Kleines Staedtchen, in dem man sich ueberall vorkommt, wie in Muensters Altstadt. Wir setzen uns - ist einfach ueblich in Estland - in Cafes, wollen fast vor lauter Gemuetlichkeit dort bleiben, kriegen dann aber doch noch den Bus nach Tallinn zurueck, wo ich am Sonntag mit den beiden noch den Weihnachtsmarkt (WEIHNACHTSMARKT, wie zuhause :-)) unsicher mache, Gloegi trinke und mich mal wieder frage, als ich nochmal durch die Stadt bummle, wie viele Oes, Aes und Ues man eigentlich in Woerter packen kann.
Naja, ich will gar nicht mehr gehen, weil mir Estland und vor allem Tallinn so gut gefaellt. Die Zwei wollen mich auch nicht mehr gehen lassen. Ich muss dann aber doch und stelle drittens auf der Rueckfahrt fest, dass komfortables Reisen bei knapp 1,80 Metern Koerpergroesse in einem Reisebus einfach nicht moeglich ist...naja, meine tollen Erinnerungen an Esti-Land kann auch diese Busfahrt nicht zerstoeren. Am liebsten will ich nochmal hin...
Vorher muss ich aber wohl noch ein paar Runden arbeiten in Elektro-City. Meine Projekte laufen jetzt so langsam an. Am Montag habe ich das Foto-Projekt gestartet, wo schon mal ein paar gute Bilder in Elektro-City mit einem Kind bei rumgekommen sind. Heute zum ersten Mal Buchprojekt. Viel Compi-Arbeit und lesen und Co., mir macht's aber Spass und so laesst sich die Zeit bis Weihnachten erstmal ueberleben...

1 Kommentar:

  1. hallo liebste julia!
    ich kann es schon kaum erwarten, dich in den weihnachtsferien mal endlich wieder in die arme schließen zu können.
    was mich aber froh stimmt ist die tatsache, dass es dir so gut im osten ergeht!
    du erlebst echt viele tolle dinge und lernst nette leute kennen, wie deine berichte zeigen.
    das foto find ich übrigens klasse, wo du mit der fietse am strand entlangradelst und ein bisschen angestrengt aussiehst =)
    ich wünsch dir in elektro-city eine ganz tolle und gemütliche vorweihnachtliche zeit!
    alles liebe, deine britzi

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