Dienstag, 8. Dezember 2009


Ich haenge hier so in den Seilen. Zwischen den Seilen? Ich kann echt kein Deutsch mehr... Also das Wetter kann sich so gar nicht entscheiden, ob es jetzt hier Winter wird oder doch nicht oder einfach nur Scheisswetter bleibt. Und die Leute hier verfallen in so eine ganz komische Winterstarre. Die meisten von ihnen gucken jetzt noch mehr so, als wenn ihnen 1000 Laeuse ueber ihre Lebern gelaufen waeren.

Hm. Und ich habe am Wochenende auch noch den Fehler begangen, zwei Abende mal in Elektro-City zu bleiben. Waere vor Ueberlangweilung fast gestorben...

Da es nichts Neues gibt, liste ich einfach mal ein paar Kuriositaeten dieses Landes auf, die mir so in den knapp drei Monaten, die ich jetzt hier bin, aufgefallen sind. Manche amuesant. Manche kaum zu verstehen, wenn man es nicht selbst gesehen hat :-)

  1. Laubharken. Laubharken sollte hier eigentlich zum offiziellen Volkssport ernannt werden. Man hakt hier nicht einfach nur Laub. Nein. Zwei Blaettchen sind vom Baum gefallen, da ruecken Omi, Opi, Mami, Papi und sonst noch Menschen mit ihrem Laubspezialgeraet an und fangen an. Nicht ohne

    Arbeitskleidung. Nein, erst mal wird die Warnweste angezogen. Und nicht zu vergessen: Damit auch ja jeder weiss, dass es sich um eine Laubentfernaktion handelt, wird natuerlich noch form- und artgerecht ein Baustellenschild als Warnung aufgestellt...

  1. Das Handy. Das Handy ist das Ein und Alle

    s des Litauers. Er mag keinen Lita in der Tasche mehr haben; ein Handy hat er. Nein, zwei meistens. Mit dazugehoerigen fuenf Karten. Die alle fuenf Minuten gewechselt werden, damit man auch ja keinen Lita-Cent verschenkt beim SMSen oder Telephonieren. Die dazugehoerigen Klingeltoene des Handys ersc

    heinen einem Westeuropaeer wie mir nervig bis toedlich nervig.

  2. Black Taxi. Das Black Taxi ist Bestandteil der Mafia hier in Lithuania. Ich nenne es die Black Taxi-Mafia. Man steht also an der Bushaltestelle, die natuerlich am Highway ist, und wartet auf den offiziellen Bus. Fuenf Minuten vor dem offiziellen Bus kommt allerdings das sogenannte Black Taxi. Das ist einfach meistens ein Bulli, der dann an der Haltestelle anhaelt und dich fragt, ob du mitwillst. Ersc

    heint sehr illegal und nicht vertrauenswuerdig. Ist aber einfach der Job von vielen Menschen hier: Den ganzen Tag von A nach B nach A zu fahren und Black Taxi zu spielen. Meistens sitzt man mit bis zu neun fremden Leuten in einem Auto und wird vom meistens sogar noch freundlichen Fahrer von A nach B transportiert. Und das noch guenstiger als mit dem Bus. Lustig ist es vor allem, wenn man in Vilnius am Autobusbahnhof ist. Da steht dann immer an einer Stelle einer von diesen Black Taxi-Fahrern und macht einen auf Marktschreier. Und ruft dann die Namen von

    den litauischen Staedten, wo er dich hinfahren will, ueber den ganzen Platz. Wenn du mitwillst, gehst du hin und sitzt im Boot. Bzw. Black Taxi. ...

  3. Tee. Tee ist neben dem Handy das Ein und Alles der Litauer. Arbata. Juodos Arbata. Vaisiu Arbata. Alles Arbata. In jedem – ich weiss, ich neige zu Uebertreibungen, aber das stimmt wirklich – in jedem Raum steht irgen

    dwo ein Wasserkocher zum Teeschluerfen. Und ich bin ganz ehrlich: Mein Teekonsum hat sich in den letzten drei Monaten exponentiell vergroessert und ich habe jetzt selber ein kleines Teesortiment in meiner Kueche.

So, das war's erst mal. Wie ich finde, einige sehr lustige Kuriositaeten, von denen mir einige schon gar nicht mehr auffallen... Und zum Schluss noch ein kleines Bild, das einfach so einiges wiederspiegelt. ... Lauf' ich also letztens mit der Katja durch Elektro-City. Grast da auf einmal 'ne Kuh. Einfach so. Hinter ihr Plattenbauten. Und die grast da rum. Ich konnte nicht mehr...


Achja, und nicht vergessen-Deutschland hat mich ganz bald wieder, wenn auch nur fuer 10 Tage...

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