Mittwoch, 6. Januar 2010





Ein neues Jahr, unsereins hat die Feiertage in Good Old Germany verbracht und befindet sich mittlerweile schon wieder in Elektro-City. Ja, der Urlaub in Deutschland, wie ich ihn mal nennen will, war schon der Kracher. Es war im Nachhinein für mich auch definitiv die richtige Entscheidung, Weihnachten und Silvester nicht in Litauen, sondern in Deutschland zu verbringen. Ich brauchte nach drei wirklich schwierigen Monaten Freiwilligendienst echt mal eine Auszeit. Auszeit auch z.B. von meinen Arbeitskolleginnen, mit denen ich vor Weihnachten noch in großer Runde ein Gespräch hatte. Ich habe da mal die Probleme auf den Tisch gebracht und das war nicht so lustig für die Damen…Kurz und unemotional kann man das Ganze mal wie folgt zusammenfassen: Diese Sozialarbeiterinnen haben einfach eine Art mit Kindern zu arbeiten, auf die ich überhaupt nicht klar komme und die ich auch einfach – ungeachtet von kulturellen Unterschieden – nicht verstehe. Naja, seit dem neuen Jahr machen sich die Menschen hier jetzt wirklich Gedanken, wie sie die Arbeit strukturieren können. Das finde ich zwar wirklich gut, frage mich aber gleichzeitig, ob die sich das nicht mal früher hätten überlegen können. Schließlich ist die kleine deutsche Volunteerin hier schon seit drei Monaten und erst jetzt kommt quasi die Frage auf, wie ich denn hier überhaupt helfen soll…
Die kleine deutsche Volunteerin übrigens, die mal eben kurz für den unglaublich spektakulär glänzenden, wahrscheinlich um sich selbst in der Achse drehenden Golden Hearts Award nominiert ist. Was das ist? Ja, das wüsste ich auch mal gerne. Mich ruft also eine Dame von der litauischen Nationalagentur für Freiwilligenarbeit oder so ähnlich an und sagt, dass ich wegen Bewerbung meiner Chefin da nominiert sei. Ich habe daraufhin dann erstmal die Elektro-People gefragt, wer von ihnen mich denn per Telefon verarschen wollte. Hmm, war wohl kein Scherz. Auf einmal taucht also vor Weihnachten noch das litauische Fernsehen an, filmt mich dort und ich bin erstmal ein bisschen bis völlig durch den Wind. Also, ich laufe jetzt hier also als eine der Nominierten im Fernsehen und bin dann auf der crazy Red-Carpet-Gala Ende Januar in Vilnius eingeladen. Dürfte mich im Falle des Preisabsahnens dann bester internationaler Volunteer in Lithuania nennen. Bäm. Naja, hoffentlich gibt’s da was umsonst zu essen und trinken, fänd ich persönlich eigentlich cooler, dann könnte ich mir mit meinen Freunden von hier nen schönen Abend machen. Preis hin oder her. Finde ich sowieso für mich ziemlich schwer einordbar: Auf der einen Seite wirklich hier andauert mit dem eigenen Projekt und der Arbeit zu hadern und dann auf der anderen Seite hier zum Blitzlichtgewitter-Star aufzusteigen? Versteh’ ich alles nicht, ist mir zu hoch, wie dem auch sei: Seit Montagabend flimmer’ ich hier jetzt wirklich durch’s Fernsehen und das habe ich natürlich ordnungsmäß aufgenommen. Falls eure Litauisch-Kenntnisse nicht so hoch sein sollten: Man versteht in dem Video einfach nur, wie unglaublich toll ich doch bin (), man achte bitte auf die Aussprache meines Namens und auf meine Reaktion. Teil dieser ganzen Preisgeschichte ist es auch, dass man für die Nominierten abstimmen kann: Könnt ihr machen, am besten flott, die Abstimmung laeuft wohl nicht mehr so lange...Und schliesslich will ich nicht ohne das Gold wieder nach Hause...Also bitte folgendes anklicken, dann runterscrollen, meinen Namen anklicken und auf "Balsuoti" druecken...http://whatson.delfi.lt/archive/article.php?id=27489161#a_emb_126271804137591_627
Der Winter war vor Weihnachten und ist auch jetzt noch im neuen Jahr hier völlig am Start. Wird wohl bald hier die -20 Grad-Marke kratzen. Grrrr. Dann bleibt aber auch hoffentlich Zeit zum Rodeln und Co., wie wir’s am Abend vor meiner Abreise nach Deutschland zelebriert haben…

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